Plastische Chirurgie

Fettabsaugung bei einem Lipödem – bald auch eine Kassenleistung?

August 25, 2017

Deutsche Ärzte begrüßen neuste Entwicklungen des G-BA zum Thema Lipödem-Behandlung

Wird eine Liposuktion (Fettabsaugung) künftig von den Kassen übernommen? Ein erster Schritt in diese Richtung ist zumindest getan. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat jetzt über die Forderung eines Beschlusses diskutiert, der ermöglichen soll, dass eine Liposuktion von der Gesetzlichen Krankenversicherung übernommen wird. Die Liposuktion bei Lipödem bietet nach Ansicht des G-BA das Potenzial als erforderliche Behandlungsalternative. Da es aber aktuell noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Ergebnisse gibt, die diese These unterstützen, wird nun eine Studie geplant, die Aufschluss geben soll.

Laut einer Umfrage der Fachzeitschrift „Lymphologie“ sind deutschlandweit schätzungsweise 3,295 Mio. Frauen betroffen.[1] Aktuell werden die Kosten für eine Liposuktion bei Lipödem nicht von den Krankenkassen übernommen: Patientinnen müssen die Behandlungskosten von ca. 3.900 Euro bis 5.000 Euro für eine Behandlung im Regelfall selber übernehmen. Es besteht die Möglichkeit, trotzdem zu versuchen, einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse zu stellen – dies bleibt in den meisten Fällen jedoch erfolglos. Patientinnen und Patienten mit Lipödem bleiben als Standardtherapien nur Lymphdrainagen oder Kompressionsstrümpfe, die von der Krankenkasse bezahlt werden.

„Die Symptome des Lipödems können durch diese Maßnahmen gelindert werden, langfristig helfen diese Behandlungen jedoch nicht, im Gegensatz zu einer Fettabsaugung. Ein Lipödem ist eine ernstzunehmende, schmerzhafte Krankheit, die medizinischer Hilfe bedarf. Den Patientinnen muss so früh wie möglich geholfen werden und dabei sollten sie nicht auf den Kosten sitzen bleiben“, fordert beispielsweise die Fachärztin für Plastisch-Ästhetische Chirurgie, Dr. Miriam Koeller-Bratz, bekannt aus diversen TV-Formaten, wie beispielsweise „Extrem schön!“. Diese Meinung vertritt sie nicht alleine: Zahlreiche Ärzte, unter anderem Ärzte der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V., zu der Koeller-Bratz auch zählt, fordern bereits seit längerer Zeit eine Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung. Sie fordern, dass nicht nur die Kosten einer Liposuktion, sondern auch möglicherweise anstehende Nachbehandlungs-Kosten übernommen werden.

Um entscheiden zu können, ob die Liposuktion von Krankenkassen übernommen werden soll, wird eine Studie vom Gemeinsamen Bundesausschuss in Auftrag gegeben. Mithilfe der Studie soll die langfristige Sicherheit der Methode bestätigt werden. Im Zuge dessen soll auch untersucht werden, wie häufig Folge- und Wiederholungseingriffe nötig sind. Im Allgemeinen soll der Nutzen in Bezug auf die Symptomreduktion untersucht werden und ein Vergleich zwischen konservativer Behandlung und invasiver Maßnahmen gezogen werden.

Was ist ein Lipödem?

Das Lipödem ist eine chronische fortschreitende, nicht heilbare Krankheit, von der fast ausschließlich Frauen betroffen sind. Es handelt sich um eine schmerzhafte Fettverteilungsstörung, bei der das Unterhautfettgewebe im Bereich der Beine oder der Arme stetig zunimmt. Füße oder Hände bleiben dagegen normal, ebenso wie der Rumpf. Es kommt zu einer Schwellung des Gewebes aufgrund von Flüssigkeitseinlagerung (Ödem). Die Krankheit tritt meist am Ende der Pubertät, während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auf, kann aber auch in jeder anderen Lebensphase auftreten.

Anfangs sind die vom Lipödem betroffenen Gewebebereiche druckempfindlich und es kann auch zu Spannungsgefühlen kommen. In fortgeschrittenen Stadien verstärken sich jedoch die Symptome: die Bereiche reagieren dann mit starken Schmerzen auf Druckeinwirkungen auf der Haut. Bei den leichtesten Berührungen entstehen blaue Flecken, betroffene Areale sind besonders kälteempfindlich. „Bei einem stark ausgeprägten Lipödem kann es unter Umständen zu Problemen beim Gehen oder bei anderen Bewegungsabläufen kommen. Auch wunde Hautstellen sind möglich, wenn die Gliedmaßen durch ihren Umfangszuwachs aneinander scheuern. Viele Betroffenen erleiden durch die körperlichen und optischen Veränderungen und durch die Schmerzen einen enormen Leidensdruck, was im schlimmsten Fall zu einer Depression führen kann“, so Koeller-Bratz. Die Krankheit verläuft in drei Stadien, zuletzt bilden sich große, deformierende Haulappen. „Die Fettzellen bei einem Lipödem sind keine Reservefettzellen, die mit Sport, Diät oder Medikamenten beeinflusst werden können. Sie sind an den Extremitäten anders ausgebildet und können nur mithilfe einer medizinisch indizierten Fettabsaugung entfernt werden.“

[1] https://www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/20fortbildung/20praxis/70lymphologie/

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